Ein Manifest für eine verantwortungsvollere Konsumkultur. (NB) Kaum jemand will es wissen, geschweige denn mitverantwortlich sein, Tatsache aber ist: Jeden Tag landen ungeheure Mengen von Lebensmitteln im Müll und zwar ein Vielfaches von dem, was nötig wäre, um das Hungerproblem auf der Welt zu lösen. Ähnliches hat man zwar schon in anderen Medien vernommen, im Gegensatz zu diesen brandmarkt Stuart aber nicht einzelne Schuldige, sondern untersucht die ganze Nahrungsproduktionskette auf Fehlverhalten. Leider vermag Stuart den Geist der Verschwendung auf allen Ebenen nachzuweisen, erfreulicherweise aber auch Verbesserungsvorschläge anzubieten. So hat man im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in England im Jahr 2001 ein dauerhaftes und generelles Fütterungsverbot von Speiseabfällen an Schweine erlassen, wo es die einfache Lösung gegeben hätte, die Speisereste vor der Verfütterung zu kochen, um jegliche Virenvermehrung zu unterbinden. Derzeit aber landen die Speisereste auf Mülldeponien, wo sie das Treibhausgas Methan produzieren und damit zusätzlich zur Umweltbelastung werden. Andere Phänomene beschränken sich nicht nur auf England: Großmärkte könnten aufhören, mit Riesenpackungen zu Niedrigstpreisen zu locken, und die Abgabemengen endlich an tatsächliche Bedürfnisse der Konsumenten anpassen. Letztere wiederum sollten sich nicht so primitiv locken lassen. Auch könnten wir wieder unsere Sinnesdaten anstatt Ablaufdaten heranziehen, um die Genießbarkeit von Lebensmitteln zu prüfen. Die im Buch zahlreich angeführten Beispiele und Zusammenhänge sind zwar vorwiegend auf das englische Lesepublikum zugeschnitten, sie lassen sich aber mühelos auf die Verhältnisse hierzulande übertragen. *bn* Simone Klein

Personen: Stuart, Tristram Werth, Sabine Bertram, Thomas