Argentiniens Vielfalt im Blickpunkt. (EL) Wer weiß nicht, wo Argentinien liegt? Wer kennt nicht Diego Maradona? Über Carlos Gardel, Maria Eva Perón, Ernesto Guevara oder die Militärdiktatur weiß man Bescheid oder hat zumindest schon einmal davon gehört. Aber bereist hat man Argentinien eher selten. Der Autor hat von 2005 bis 2007 in Buenos Aires gelebt und Land und Leute, aber auch Sitten, oder sollte man sagen "Unsitten", und Besonderheiten kennen gelernt. Es war keine Liebe auf den ersten Blick. In 20 Kapiteln bekommt man einen umfassenden Einblick in die Geschichte, lernt die argentinische Mentalität kennen, erfährt, dass es kein Gesetz ohne Ausnahme gibt und warum der Tango in Argentinien beheimatet ist. Man reist von Ignazu bis fast zum Südpol und bekommt die Ess- und Trinkgewohnheiten sowie die Weiten der Pampa präsentiert. Die Schatten der Militärdiktatur, Guerillakämpfer Guevara und Evita Perón gehören der Vergangenheit an, Diego Maradona allerdings ist schon zu Lebzeiten ein Nationalheiliger gewesen. Fußball ist überhaupt die wichtigste Sache der Welt. Treffend und pointiert charakterisiert der Autor Land und Leute, er verschafft den LeserInnen einen umfassenden Einblick und stellt letztlich fest: "Je mehr sie über Argentinien wissen, desto weniger verstehen sie das Land". Interessant, informativ und - auch wenn keine Argentinien-Reise am Programm steht - durchaus lesenswert. Für alle Bibliotheken gut geeignet. *bn* Maria Dorrer

Personen: Thiele, Christian