Eine Mystery-Stadttour, die der Frage nachgeht, ob es auch in Wien mysteriöse Spuren und versteckte Botschaften im Sinne eines Da Vinci Codes gibt. (EH) Der reißerische Buchtitel macht zuerst skeptisch: Spekuliert dieser Stadtführer nicht mit der Faszination, die Dan Browns filmisch erfolgreich vermarktete Thesen rund um den Da Vinci Code ausgelöst haben? Natürlich wird damit spekuliert, doch erfreulicherweise lernt man bei der Lektüre viele unbekannte, verborgene und mysteriöse Seiten Wiens kennen. Elf unterschiedlich umfangreiche Kapitel fokussieren folgende Schwerpunkte: Das Mosaikbild vom Letzten Abendmahl in der Minoritenkirche, der Magdalena-Mythos in Zusammenhang mit der Blutlinie der Habsburger, die Schätze des Heiligen Grals in der Wiener Schatzkammer, das Wirken der Templer, Freimaurer, Illuminaten und anderer mystischer Orden in Wien, die Bedeutung der Peterskirche unter der Leitung von Opus Dei, die Aura gotischer Kathedralen und des Stephansdoms bis zu einer Standortbestimmung der bis heute sichtbaren mystischen Zeichen an Gebäuden oder in Überlieferungen. Im Gegensatz zu Dan Browns Buch und der Verfilmung, in denen die geläufigen Verschwörungstheorien bedient werden und deren wichtigstes Instrument der Erzählstrategie die alten Gemälde sind, bietet dieser Stadtführer eine historisch fundierte, spannende und informative Beschreibung von interessanten Spuren in der Wiener Stadtgeschichte. Die hervorragenden Fotos dokumentieren und visualisieren eindrucksvoll diese Spurensuche in Wiens Vergangenheit. Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die Wien auch von dieser Seite näher in Wort und Bild kennen lernen wollen. *bn* Jutta Kleedorfer

Personen: Bouchal, Robert Lukacs, Gabriele