Koch, Manfred
Hexenspiel Psychokrimi
Buch

Schrecken hinter Idyllen, während die Vergangenheit die Gegenwart erdrückt. (DR) Eigentlich ist der Wagner ein ganz normaler Mann, unglücklich und ein wenig verkommen. Nicht moralisch, schließlich ist er bei der Polizei, eher in der Seele. Ein ganz Einsamer ist Klaus Wagner, als ihn der Autor im Kapitel "Montag" seinen LeserInnen präsentiert, und genau dann, genau dann, geht auch noch die Tasse zu Bruch. Eine Tasse, die er ja in jedem Supermarkt kaufen könnte, aber das ist ihm ebenso wenig möglich, wie seine tote Schwester zu vergessen oder seine Mutter zurück in die Gegenwart zu holen. Weil er halt auch dem Papa so ähnlich schaut, verwechselt ihn die alte Dame immer wieder mit ihm, während sie hinter den Gardinen ihres selbstgebauten Häuschens das Leben draußen verfolgt. Zwei Mädchen sind verschwunden, Klaus Wagner hasst Kinder und das hat ihn bereits mehr als eine Beziehung gekostet. Manfred Koch schildert Alltag in der Provinz, Wahnsinn hinter Gardinen und eine Liebesfähigkeit, die nach der richtigen Adresse sucht. Er zeigt Demenz in unzähligen Details, er zeigt Hilflosigkeit über den Scherben einer Lieblingstasse, zärtliche Annäherung ohne Sicherheitskopie. Die Psychogramme werden durch Tagebucheintragungen über Hexen und deren Spiele nicht etwa gemildert. Happy End? Was soll die Frage, dann schauen Sie wirklich lieber "Ein Fall für zwei", da hat nämlich alles seine Ordnung. Die hat dieses Buch auch, nur ist es eben düster, anders und außerdem ist nichts sicher. Allen Bibliotheken zu empfehlen, den Salzburgern nicht nur wegen des Salzburg-Bezugs, das wäre banal. *bn* Christina Repolust

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Personen: Koch, Manfred

Koch, Manfred:
Hexenspiel : Psychokrimi / Manfred Koch. - Wien : Molden, 2011. - 163 S.
ISBN 978-3-85485-291-9 fest geb. : ca. ? 19,95

Zugangsnummer: 2022/0635
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Koch - Buch