Erziehungsmethoden einer chinesischen Mutter und ihre Furcht vor westlicher Verweichlichung. (PN) Konzerte, Aufführungen: Beide Töchter von Amy Chua glänzen mit Virtuosität und ausgezeichneter Technik, Applaus tost, man beglückwünscht die Mutter zu den herausragenden Leistungen ihrer Töchter in Geige und Klavier. Niemand aus dem Publikum ahnt, was hinter dem musikalischen Können und ebenso hinter ausgezeichneten Schulnoten steckt: täglich stundenlanges Üben, härtester Drill, Tag und Nacht, auch am Wochenende. Kinder muss man zu ihrem Glück zwingen, davon ist die Jura-Professorin überzeugt! Nur wer die Kultur und kulturelle Hintergründe kennt, kann ansatzweise nachvollziehen, was die erfolgsorientierte und geltungssüchtige Frau und Mutter treibt, andererseits ist Amy Chua zu hoher Selbstreflexion fähig und nimmt ihre eigenen "chinesischen" Denkweisen gekonnt unter die Lupe. Überraschend humorvoll (die Rezensentin hat oft lachen müssen), stellenweise mit einem Hauch Zynismus versehen und durch die Selbstkritik, die Amy Chua an sich selbst übt, vermittelt sie ihren LeserInnen doch wieder sehr sympathische Seiten von sich. Obwohl von schwarzer Pädagogik durchdrungen, macht man sich gerade um die jüngste Tochter keine Sorgen. Lulu ist es auch, die dem "Terror" der Mutter widerstehen und letztlich ein Ende setzen kann - ein Ende, das aber Amy Chua zur Einsicht verhilft, dass sie nicht alles richtig gemacht hat. Das Buch, so sagt sie auch, war eine Methode der Familientherapie. All jenen, die die kontroversen Diskussionen der letzten Zeit über Pädagogik mit hohem Interesse verfolgt haben, sei die flüssig und spannend geschriebene Familienbiographie empfohlen. *bn* Rebecca Englert

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Personen: Chua, Amy Schaden, Barbara

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Interessenkreis: *P Philosophie, Pädagogik, Psychologie