Gewalt als gescheiterter Kommunikationsprozess. (PP) Nach den Horrormeldungen der schwarzmalenden Medien zu urteilen, wäre Gewalt die einzige Form von Kommunikation, welche die heutige Jugend noch beherrsche, und der Rest der Gesellschaft bestünde aus lauter hilflosen Opfern. Diesem Trend wollen die Psychologen Philip Streit und Mario Leitner entgegenwirken und gehen im vorliegenden Buch den Fragen auf den Grund, ob es überhaupt eine ansteigende Jugendgewalt gibt, wie diese aussieht und auf welchen Faktoren sie beruht. Die Grunderkenntnis lautet, dass Gewalt von Kindern und Jugendlichen als gescheiterter Lösungsversuch zur Herstellung von Beziehungen angesehen werden kann, woraus folgende Grundforderung resultiert: "Das Thema Jugendgewalt ist zu wichtig, um es ausschließlich Experten zu überlassen! Es muss uns allen ein Anliegen sein." Denn wo Beziehung und Begegnung nicht mehr stattfinden, weil Erwachsene die emotionalen Bedürfnisse der Jugendlichen nicht mehr deuten können, entsteht ein Vakuum, das oft durch Gewalt gefüllt wird. Gerade die Ohnmacht, Hilflosigkeit und Ignoranz der Erwachsenen sind der Nährboden für eine voranschreitende Verherrlichung der Gewalt, was den Medien wiederum reicht, um die latente Gewaltbereitschaft zum Jugendkult hochzustilisieren. Um potentiell "allen" bei diesem nicht leichten Thema eine Hilfestellung zu bieten, haben Streit und Leitner Elemente aus vielerlei psychologischen Ansätzen zu einem praktikablen Handlungskonzept verwoben. Praxisnahe Tipps für den Umgang mit "auffälligen" Jugendlichen runden das Werk ab. *bn* Simone Klein

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Personen: Streit, Philip Leitner, Mario

Interessenkreis: *P Philosophie, Pädagogik, Psychologie