Apostolowa, Bozhana
Kreuzung ohne Wege Roman
Buch

Frauen- und Männerbilder auf dem literarischen Prüfstand. (DR) Prägnant gefasst lässt sich Apostolowas Roman "Kreuzung ohne Wege" als kritische Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Verhältnis der Geschlechter charakterisieren. Durch innige Verflechtung mit der Landesgeschichte zwar spezifisch bulgarisch gefärbt, ist die Fragestellung des Romans an sich freilich über Landesgrenzen hinaus gültig. Getragen wird "Kreuzung ohne Wege" von zwei weiblichen Protagonistinnen: Cecile, eine mehr oder weniger erfolgreiche Modeschöpferin, und die um vieles jüngere, reiche und verwöhnte Maria, eine von Ceciles Kundinnen. Beide suchen den sprichwörtlichen Mann fürs Leben, doch zwischen ihren Vorgangsweisen und den Vorstellungen von den notwendigen Qualitäten des Auserwählten liegen Welten. Illusionen prallen auf Realismus, Selbstbehauptung auf Selbstverleugnung, Anpassung aus Bequemlichkeit wird mit Anpassung aus Selbstschutz konfrontiert. Die beiden plastisch geschilderten, heterogenen Lebensläufe verdeutlichen dabei, welche Wahlmöglichkeiten das Individuum letztlich hat und ob der Preis für persönliche Freiheit nicht mitunter zu hoch ist, mit Einsamkeit erkauft werden muss. Darüber zu entscheiden, welcher (weibliche) Existenzentwurf summa summarum zu bevorzugen ist, bleibt schlussendlich den LeserInnen überlassen. *bn* Eva Unterhuber

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Personen: Evert, Nellie Evert, Roumen Apostolowa, Bozhana Sebesta, Ines

Apostolowa, Bozhana:
Kreuzung ohne Wege : Roman / Bozhana Apostolowa. Aus dem Bulg. übers. von Ines Sebesta. Hrsg. von Nellie und Roumen Evert. - Berlin : Dittrich, 2010. - 197 S.
ISBN 978-3-937717-55-5 kart. : ca. ? 15,30

Zugangsnummer: 2022/1214
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Apost - Buch