Wissenschaftliche Abhandlung über die Entdeckungsfahrten der Wikinger nach Grönland und Amerika. (GE) Kirsten A. Seaver ist Vollblutwissenschaftlerin, worauf sich interessierte LeserInnen von vorn herein einstellen sollten. Im Vordergrund stehen nicht reißerische Geschichten über die Wikinger, sondern eher nüchterne Abhandlungen über das, was man über dieses geheimnisvolle Volk weiß, nicht weiß oder zu wissen glaubt. Das Buch handelt nicht von temporären Zerstörungen an Englands Küsten oder von den Raubzügen von Europas Flussläufen aus, sondern von der Besiedelung Islands und, in Folge, um das Jahr 900 auch Grönlands durch doch eher seriöse, tatendurstige Draufgänger. Von "Grünland" aus, so hat man damals für die kalte Insel geworben, war es nicht mehr weit bis zur nordamerikanischen Küste. Die Nordmänner haben also schon 500 Jahre vor Christoph Kolumbus Amerika entdeckt. Archäologische Funde untermauern das, was sonst nur sehr spärlichen Quellen, hauptsächlich der Grönlandsaga, zu entnehmen ist. Diese Erkundung und spärliche Besiedelung hatte im Vergleich zu der von Kolumbus kaum Folgen, denn die Wikinger verschwanden, so wie sie gekommen waren, einige Jahrhunderte später auf geheimnisvolle Weise aus Grönland und Umgebung. Warum, ist bis heute nicht wirklich geklärt. Die Wissenschaft forscht weiter an diesem Geheimnis, denn ein Volk kann doch nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden. *bn* Frieder Rabus

Personen: Seaver, Kirsten A. Schuler, Karin