Gedichte über die Dauer des Flüchtigen. (DL) Der erste Gedichtband der Salzburger Autorin, die auch als Leiterin der Rauriser Literaturtage fungiert, enthält 27 kurze Gedichte. In allen ist der Umfang auf das Notwendigste beschränkt, der Wortgebrauch auf das Sparsamste reduziert. Dafür werden die sprachlichen Mittel umso präziser eingesetzt. Ein Teil der Gedichte thematisiert die Schönheit der Natur und das intensive Erleben der Jahreszeiten. Es geht um den schönen Augenblick, der erlischt, aber weiterwirkt im Gedächtnis. Andererseits geht es um Zorn und Empörung über Unrecht, das weiterwirkt. Das Verdrängte und Vergessene anzuprangern, ist der Autorin aber nicht genug. Immer geht es ihr auch darum, dem Schrecklichen etwas entgegenzusetzen: Das Vertrauen, dass Gewalt nicht unvermeidlich ist, sondern eine Gefahr, der wir aber entrinnen können. Diese Zeichen der Ermutigung findet sie in der Geschichte und in der Natur. Dem Schriftsteller und Übersetzer Herbert Kühner gelingt es, diesen knappen Versen mit seinen Nachdichtungen in englischer Sprache einen verstärkenden Nachhall zu verschaffen. Die direkte Gegenüberstellung der deutschen und englischen Version erhöht den Reiz von Steinwendtners Lyrik noch. Ein Leckerbissen für Lyrikfreunde und eine Bereicherung für jede Bibliothek. *bn* Karl Vogd

Personen: Steinwendtner, Brita Kuhner, Herbert Gauß, Karl-Markus Thanhäuser, Christian