Ein wissenschaftlich fundierter Ratgeber über die Kunst des Müßiggangs und ihre Bedeutung im beruflichen wie privaten Leben. (PP) Früher hieß es "Müßiggang ist aller Laster Anfang", in diesem Buch lautet die Umkehrformel "Müßiggang ist der Anfang von Kreativität, Lebensqualität und Identität". Unter "Muße" versteht der Autor, selbst als Wissenschaftsjournalist der Zeitung "Die ZEIT" ein vielfach Getriebener und von Zeitnot Gequälter, "ein tiefes, sinnliches Einlassen auf die Dinge, eine Übereinstimmung zwischen mir und dem, worauf es in meinem Leben ankommt." In sechs umfangreichen, dicht mit Wissen und Informationen ausgestatteten Kapiteln wird die gegenwärtige Situation der "beschleunigten Gesellschaft", die permanent unter Druck steht, beschrieben und dahingehend analysiert, wie das "Glück des süßen Nichtstuns" - so der Untertitel - erfahrbar und erlebbar wird. Die vielen themenspezifischen Gedanken, Ideen und Impulse werden anschaulich vorgestellt, so in der "Galerie großer Müßiggänger(innen)", in der prominente Querdenker, Pausenkünstler und Abwesenheitsexperten wie z.B. John Lennon, Ernst Pöppel, Doris Dörrie u.a.m. zu Wort kommen und von ihren "Entschleunigungsstrategien" erzählen. In seinem Sachbuch über die Kunst der Muße und über das Nichtstun übt der Autor konstruktive Kulturkritik am postmodernen, übertechnisierten Gesellschaftssystem und dem damit verbundenen hektischen Lebensstil. Paradoxerweise sind die Menschen in Zeiten des Wohlstands - bedingt durch den immanenten Leistungsdruck - unzufriedener, rastloser und unglücklicher geworden. Die Lektüre dieses klugen, angenehm zu lesenden und erfrischend ehrlich gemeinten Buches ist schon ein erster Schritt auf dem eigenen Weg zu mehr Gelassenheit, Ruhe und persönlichem Wohlergehen. *bn* Jutta Kleedorfer

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Personen: Schnabel, Ulrich

Interessenkreis: *P Philosophie, Pädagogik, Psychologie