Rechtsextremismus - Darstellung der Symbole und Codes. (GP) Rechtsextreme Umtriebe alarmierten im letzten Jahr die österreichische Öffentlichkeit. Wurde die Existenz einer organisierten Neonazi-Szene lang unter den Tisch gekehrt, lässt sich nun nicht mehr verleugnen: Es gibt sie auch in Österreich, wobei der massivste schwelende Brandherd in Oberösterreich sein dürfte. Moderne junge Nazis tragen oft keine Springerstiefel und Glatzen mehr, entsprechen immer weniger dem "gängigen" Bild des gewaltbereiten Skinheads. Sie erkennen sich an Codes und Symbolen, mit denen geschickt das Verbotsgesetz umgangen wird, tragen eigene Markenklamotten wie z.B. Thor Steinar und werben über verschiedene Musikstile Jugendliche an. Rechtsrock boomt. Der vorliegende Band des Mauthausen Komitees versucht, umfassende und verständliche Informationen zu geben. Bunt und reich bebildert, spricht das Buch auch die Augen und Sinne an. Es eröffnet ein trauriges Stück Zeitgeschichte und enttarnt die geheimen Zeichen, die heute als Erkennungsmerkmale für Rechtsextreme dienen. Nicht nur Jugendlichen, auch Jugendverantwortlichen, LehrerInnen und allgemein an der Thematik Interessierten bietet der Band wertvolle Informationen und vermutlich so manches Aha-Erlebnis. Aufklärung über die rechtliche Situation in Österreich rundet das Werk ab. Was diesem verdienstvollen Buch sicherlich fehlt, sind die Hinweise und Kontaktadressen auf jene zahlreichen NGOs, Organisationen und Netzwerke in Österreich, die demokratiesichernde und antifaschistische Aufgaben übernommen haben. *bn* Roman Schweidlenka

Personen: Bauer, Christa Mernyi, Willi