Überlebensträume, die nur mit Lebenslügen aufrechterhalten werden. (DR) Weg, nur weg - das war das Motto der vier nigerianischen Frauen. Arbeit wollte sich keine finden lassen, die Verachtung der Väter war groß, die Zukunftsperspektiven dagegen waren gering. Da ist Chisom, die nach ihrem Universitätsabschluss von lukrativen Stellen träumte und sich nach zwei Jahren noch immer ohne Dienstwagen, dafür nach wie vor arbeitslos wiederfindet. Europa wird zur Verheißung, denn so wie die Eltern bzw. wie die Mütter zu enden, das erscheint nicht nur Chisom als das Allerletzte, das sie in ihrem Leben ertragen könnte. Die vier jungen Frauen landen in Europa, ihr Luxus ist vordergründig: Sie sind käuflich, nippen am Champagner und ignorieren die Abgründe, die sich zwischen ihnen auftun. Dieser Roman bietet kein Happy-End, keine Befreiung aus dem Elend, sondern eine unaufgeregte Beschreibung der Szene mit ihren Rivalitäten und Versuchungen. Die 1974 in Nigeria geborene Autorin bietet in einzelnen Episoden Einblicke in Verzweiflung, Hass und Traditionsbewusstsein; das Ende ist bizarr, der Erzählton durch seine vielfältigen Reflexionen distanziert zur Geschichte. Eine bittersüße Versuchung. *bn* Christina Repolust

Personen: Unigwe, Chika Wilhelm, Ira