Sieben Geschichten aus der Feder des Begründers der Schauerliteratur, buchgestalterisch vom Feinsten! (DR) Wenn sich heute literarische Schwundstufen des Horrors mit dem Liebesroman zusammentun und Werwölfe und Vampire weitgehend zahnlos ins Beziehungsabenteuer entlassen, mag sich trotz aller Lektürebegeisterung die Sehnsucht nach der Schauerliteratur romantischen Zuschnitts regen. Geschichten voller Rätsel und Graus, Erzählungen, die gar "nicht erzählt werden sollte(n)", haben diese Epoche geprägt und dieses Erzählen stets als Grenzgang menschlicher Wahrnehmungen inszeniert. Angespannt, überhitzt, in Trance und von morbider Überreiztheit sind auch Edgar Allan Poes Figuren. Die Symbolkraft der Schattenwelt(en) nutzend, lässt der Begründer der Schauerliteratur sich auf das Unheilvolle ein. Sieben seiner Geschichten werden in diesem bibliophilen Band zusammengestellt, der seine besondere Suggestionskraft aus der Buchgestaltung (abwechselnd wird schwarzer Text auf weißen und weißer Text auf schwarzen Hintergrund gesetzt) und den Illustrationen bezieht. Als würde man eine Porträtgalerie des Grauens durchschreiten, führen die Bilder in das Verwinkelte und Verborgene eines Szenarios aus dem 19 Jahrhundert, erschrecken und faszinieren gleichermaßen durch die besondere Ausgestaltung der Figuren. Ergänzt mit biografischen und bibliografischen Angaben entsteht so ein für junge Erwachsene sehr zu empfehlender Band. *bn* Heidi Lexe

Personen: Poe, Edgar Allan Schmidt, Arno Wollschläger, Hans Lacombe, Benjamin