Laher, Ludwig
Verfahren Roman
Buch

Alle Gewalt geht von der Bevölkerung aus. (DR) Ludwig Laher hat mit seinen exakt recherchierten Romanen wie dem zuletzt 2009 erschienenen "Einleben" zum Thema Trisomie 21 gezeigt, dass Politik und Poesie einen eigenen Rhythmus finden können. Fiktion und Realität verschwimmen in den Werken des 1955 in Linz geborenen Autors, der mit seiner Prosa, Lyrik, mit Hörspielen und Drehbüchern aktuelle Themen behandelt, nicht aufbereitet, schließlich traut und mutet er seinen LeserInnen das Finden und Erkennen der Wahrheit zu. So auch hier in der Geschichte der Asylwerberin Jelena. Laher lässt keine Sentimentalität aufkommen, die Kosovo-Serbin Jelena ist eine von vielen AWs - AsylwerberInnen: in der Heimat missbraucht, schwer traumatisiert und stark selbstmordgefährdet. Der Ermessens- und Interpretationsspielraum der Genfer Flüchtlingskonvention wird in dieser Geschichte zum aufschreckenden Subtext: Willkür, in einem Rechtsstaat. Nein, Ermessensspielraum! Am Ende des Romans steht Jelena in der Schlange im Disconter, sie wird an ihrem Selbstvertrauen arbeiten und lange zum Fenster hinausschauen, ins Nirgendwo. Ein wichtiges Buch für alle Bibliotheken und Literaturkreise, für Schulbibliotheken und alle, die zum Thema Asyl in Österreich qualifiziert den Mund aufmachen oder ihn auch nicht länger halten wollen. *bn* Christina Repolust

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Personen: Laher, Ludwig

Laher, Ludwig:
Verfahren : Roman / Ludwig Laher. - Innsbruck : Haymon, 2011. - 177 S.
ISBN 978-3-85218-680-1 fest geb. : ca. ? 19,90

Zugangsnummer: 2022/0502
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Laher - Buch