Ironische Suche eines Verlassenen nach neuem Halt. (DR) Protagonist Andi ist Enthüllungsjournalist und bislang ausreichend zufrieden mit seinem Leben. Er ist davon überzeugt, dass die Beziehung zu seiner Freundin völlig in Ordnung ist. Doch eines Tages findet er eine seltsame Abschiedsnotiz von Marga und einen ausgeräumten Kleiderschrank. Verlassen wird man in einem Moment, Vergessen funktioniert erst nach vielen Anstrengungen. Andi erhält von seiner Zeitung den Auftrag, über eine Gruppe Baptisten zu schreiben, und seine Misere wird noch komplexer. Er beginnt sich zu fragen, ob gar Gott hinter ihm her sei. Der Wahrheitsdrang eines Journalisten wurzelt im obersten Prinzip der Vernunft. An dieser psychologischen Schnittstelle wird die Gefühlswelt eines verlassenen Mannes ganz besonders herausgefordert. Dieser innere Konflikt wird in "Wie man eine Frau vergisst" überaus amüsant beschrieben. Der rumänische Erfolgsautor Dan Lungu zeichnet eine sympathische Hauptfigur und unterhält gekonnt mit skurrilen Gestalten, die Andis Weg kreuzen. Die oftmals gar zu religiöse Sinnsuche ist thematische Geschmackssache, alles in allem wird aber eine geistreiche Geschichte erzählt, die in ihrem Humor an Alek Popov erinnert. *bn* Markus Jäger
Personen: Lungu, Dan Cornelius, Jan
Lungu, Dan:
Wie man eine Frau vergisst : Roman / Dan Lungu. Aus dem Rumän. von Jan Cornelius. - St. Pölten ; Salzburg : Residenz-Verl., 2010. - 283 S.
ISBN 978-3-7017-1543-5 fest geb. : ca. ? 23,90
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Lungu - Buch