Auf den Spuren liberaler Ideen - verpackt in einer etwas anderen Autobiografie. Entgegen aller derzeit so erstarkten populistischen Tendenz setzt der "Ruf der Horde" diesen Entwicklungen die Traditionen des Liberalismus gegenüber, die über die Jahrhunderte hinweg ganz unterschiedliche Ausformungen und Zugänge erfahren haben. Diese sollten Mario Vargas Llosa ganz grundsätzlich in seinem eigenen Leben prägen, weswegen er das Buch auch als Autobiografie ausweist, eine Beschreibung seines intellektuellen und politischen Werdegangs. Ein einführender Überblick seines Lebens zeigt, wie er von einem einstigen Marxisten zu einem Verfechter liberaler Ideen geworden ist. Sieben bedeutende Denker haben ihn zeitlebens begleitet und beeinflusst. In kurzen Portraits stellt Vargas Llosa diese, ausgehend von Smith bis Revel, vor: Einer historischen Einordnung folgt eine Rezeption des Werkes in der Zeit der Entstehung, anschließend setzt sich der Auto selbst kritisch mit ihnen auseinander. Eine große Errungenschaft des Buches ist es, komplexe Themengebiete einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen, denn Vargas Llosa setzt sich unter anderem dafür ein, dass Demokratie neu bewertet wird, klassisch-philosophische Konzepte nach Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden von jedem einzelnen hinterfragt werden müssen. Positiv hervorzuheben ist, dass zu Unrecht vergessene und wenig rezipierte Denker aus der Vergessenheit emporgehoben werden, deren Werke auf leidenschaftliche Art und Weise präsentiert werden und Lust auf mehr gemacht wird. Die leicht verständliche Schreibweise ermöglicht es, auch ohne Vorwissen auf dem Gebiet der politischen Philosophie oder Soziologie, Vargas Llosas Intention nachzuvollziehen und seinen persönlichen Werdegang gedanklich nachzugehen.

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Personen: Vargas Llosa, Mario Brovot, Thomas

Schlagwörter: Biographie Erlebnisberichte (Literatur)