Wie Söhne und Väter aneinander zerbrechen können. Der Grazer Clemens J. Setz wurde für seinen Erstlingsroman "Söhne und Planeten" als einer der fünf Finalisten für den "aspekte"-Literaturpreis nominiert. Die Auszeichnung wird für das beste literarische Debüt des Jahres verliehen. Mit dem Vater-Sohn-Konflikt hat der Autor ein interessantes Thema gefunden. Zudem haben Familien- und Beziehungsgeschichten wieder Konjunktur. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der in einer unbefriedigenden Ehe ausharrende junge Schriftsteller René Templ und dessen Mentor Karl Senegger. Wie Templ ist auch Senegger als Vater gescheitert. Seneggers Sohn Victor hat sich das Leben genommen, woran die Enttäuschung über das väterliche Versagen nicht unbeteiligt war. Das Geschehen samt dem zugehörigen Umfeld wird von Setz in vier eigenständigen Erzählungen geschildert, die erst durch gemeinsame Themen und Motive zu einem Roman werden. Die Wahl unterschiedlicher Perspektiven eröffnet den LeserInnen neue Gesichtspunkte und zwingt sie, zumindest ansatzweise, zu ernsthafter Reflexion. Die interessanten, aber nicht besonders aufregenden Geschichten werden von Setz sprachlich passabel erzählt. Auch das Milieu, in dem seine Personen zu Hause sind, wird gut veranschaulicht. Dies alles ist dem Autor aber offensichtlich nicht genug. Er hat sich anscheinend zum Ziel gesetzt, die Handlung in einen anspruchsvollen philosophischen Diskurs rund um die großen Fragen nach Gott, Schöpfung und Tod einzubetten. Diesem Bestreben ist wenig Erfolg beschieden, denn Setz belässt es zumeist bei der bloßen Benennung von Themen. Zudem wird viel zitiert und häufig auf große literarische Vorfahren, von E.T.A. Hoffmann bis Dickens und Kafka verwiesen bzw. angespielt.

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Personen: Setz, Clemens J.

Schlagwörter: Gesellschaftsroman