Ein Buch, das anregt, über das Leben von heute und dessen Werte nachzudenken. (DR) Prudencia Prim, eine unabhängige, gebildete, junge Frau, findet in dem kleinen Dorf San Ireneo nicht nur einen Ort zum Verweilen, sondern auch eine Anstellung als Bibliothekarin bei einem, wie sie ihn nennt, "Mann im Armsessel". Prudencia führt mit ihm viele anregende, aufregende und interessante Gespräche, die von Höflichkeit, Zuneigung, aber auch vom Anderssein geprägt sind. San Ireneo ist ein Dorf, in dem Menschen, die der modernen Welt entflohen sind, in Ruhe und Abgeschiedenheit ihr Glück gefunden haben. Jeder arbeitet nach seinen Fähigkeiten, nach dem Bedarf der Gemeinschaft und möglichst ohne moderne Errungenschaften - hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Jeder ist für den anderen da und fühlt sich für ihn verantwortlich. So kommt es, dass alle Dorfbewohner einen Mann für Prudencia suchen, denn es ist ihnen unverständlich, dass eine Frau in ihrem Alter unverheiratet ist. "Das Erwachen der Señorita Prim" ist kein gewöhnlicher Liebesroman: Er beginnt zwar etwas schleppend, doch wenn man sich an den nicht alltäglichen Schreibstil gewöhnt hat, fesselt der Debütroman von Natalia Sanmartín Fenollera zusehends. Trotz der altertümlichen Ausdrucksweise und der etwas unwirklichen Handlungsfolge ist "Das Erwachen der Señorita Prim" ein empfehlenswerter Roman, der die LeserInnen zur Ruhe kommen lässt und das Hauptaugenmerk auf die wichtigen Dinge im Leben lenkt.

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Personen: Sanmartín Fenollera, Natalia Rüdiger, Anja