Eine erhellende und gut lesbare Biographie des Universalgenies Leonarda da Vinci. (KB) Während Giorgio Vasari in seinen Lebensbeschreibungen Leonardo da Vinci einige Jahrzehnte nach dessen Tod mit Spott und Häme überzog, gilt der Maler, Ingenieur, Anatom und Autor heute als Universalgenie. Wer dieser Mann nun "wirklich" war, sucht der renommierte Renaissance-Spezialist Volker Reinhardt im vorliegenden Buch herauszuarbeiten. Leonardo wurde 1452 als unehelicher Sohn eines Notars in Vinci bei Florenz geboren. Er war weder ein Wunderkind noch erhielt er eine höhere Bildung, vielmehr erlernte er bei Verrocchio "nur" das Malerhandwerk. Den damit verbundenen Minderwertigkeitskomplex kompensierte Leonardo, indem er den Humanismus der Gelehrten ablehnte. Der wahre Gegenstand der Wissenschaft, so seine Überzeugung, sei die Natur, und das einzige Mittel der Welterforschung die Malerei. Darüber hinaus malte er nicht für jeden oder jede (z.B. Isabella d'Este), hielt er Verträge nicht ein und brach radikal mit überkommenen (religiösen) Traditionen. Das hatte Konsequenzen: Trotz seines vielgerühmten "Abendmahls" konnte er in Florenz und Rom nicht reüssieren, sodass er sich als Hofingenieur und Festarrangeur durchschlagen musste, Anerkennung fand er erst am Hof König Franz' I. in Frankreich, wo er 1519 starb. Reinhardt fasst in seinen Ausführungen die kritische Leonardo-Forschung zusammen, hält sich strikt an die verfügbaren Quellen und durchleuchtet die bisher zu wenig beachtete literarische Produktion Leonardos. Ein Literaturteil, ein Verzeichnis der wichtigsten Gemälde und eine Zeittafel beschließen diesen ansprechend aufgemachten, informativen und zudem gut lesbaren Band.

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Personen: Reinhardt, Volker

Schlagwörter: Maler Renaissance