Ein ansprechendes Cover: blitzblau, behaarte Männerschienbeine und verschiedenfarbige Socken. Dazu der Titel: Vollidiot. Welche Frau hat das noch nicht erlebt? Und so macht das Erstlingswerk von Tommy Jaud insbesondere die Frauen neugierig. So ein Buch muss doch witzig sein, da es noch dazu von einem Mann geschrieben wurde. Kommt hier ein globales Eingeständnis? Haben es die Männer jetzt endlich kapiert? Auch der Klappentext lässt die Schadenfreude wachsen, es gibt nicht nur Idioten, sondern eben auch Vollidioten. Simon Peters ist 29 Jahre alt und natürlich Single. Er lebt in Köln in einer Wohnung, die mittels eines Kredites finanziert ist und ist Verkäufer. Sein enorm großes Selbstvertrauen (und das ist jetzt schon fast zu positiv ausgedrückt) lässt ihn des Öfteren in Fettnäpfchen treten. So tritt er zum Beispiel aus Versehen einem Schwulenfitnessclub bei. Immer an Sex denkend ist er auf der Suche nach Frauen und Beziehungen. Er versucht es sogar mit einem Blinddate, welches ihm seine kroatische Putzfrau namens Lala vermittelt. Und wir sind Zeugen seines fast schon permanenten Scheiterns. Aber da ist ja immer noch seine Traumfrau Marcia, die er aus der Ferne, genauer gesagt von gegenüber, anschmachtet. Auch sie ist Verkäuferin und, so ist Simon fest überzeugt, die zukünftige Mutter seiner Kinder. Ach ja, er vergisst immer wieder eine Kleinigkeit: wie wäre es, wenn er sie einmal ansprechen würde? Soviel jedenfalls zum Thema "Der Charakter ist wichtig". Wie man den nämlich erkennen soll, wenn sie Kaffee ausschenkt, ist mir ein Rätsel. Aber das war es dann auch schon. Ein zu gewollt schnoddriger und vulgärer Ton soll modern wirken. Und das über bzw. von einem Mann, der mich schlicht und einfach schon nach ein paar Seiten nicht mehr interessiert. Eben treffend gesagt ein Vollidiot. Leichtgängig zu lesen und mit einer gewissen Art von Humor ausgestattet, wird dieses Buch sicherlich seine Leser finden.

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Personen: Jaud, Tommy