Ein zeitgeistiger Roman über Lebensorientierungen und verworrene zwischenmenschliche Beziehungen von drei 40-Jährigen. (DR) Ein geheimnisvolles Netz der Freundschaft, Anziehung und Leidenschaft umspannt drei Freunde, die bewusst die gesellschaftspolitischen Signale von den frühen siebziger bis in die neunziger Jahre wahrnehmen und auf ihre Art leben: Livio als Maler, Marco als Filmer und Misia als Schauspielerin. Sie sind auch jenseits der vierzig bereit zu neuen Aufbrüchen und Abenteuern, bleiben gemäß einem Liedzitat "Ramblers in their minds", also Umherschweifende und Suchende in all ihren Beziehungen und Handlungen. Andrea de Carlo ist ein gefragter Roman-Literat, der es versteht, Geschichten des Alltags zu erzählen, die man selbst irgendwie kennt, aber noch immer nicht ganz durchschaut. Der ganz normale Wahnsinn des alltäglichen Lebens, ob nun in Mailand, Hamburg oder Amsterdam angesiedelt, schön schräg, schön spannend und schön formuliert, das ist, was Geschichten wie diese so lesenswert macht. Aber auch wie das Lebensgefühl beschrieben wird, trifft genau die besondere Empfindsamkeit der Rezipienten, wenn der Protagonist von sich selbst sagt: "Mir schien, dass ich in meinen Beziehungen zur Welt an einem toten Punkt angelangt war und dass weniger die Welt als vielmehr ich selbst schuld daran war; dass ich wie im Traum, mit illusorischen, verzerrten Wahrnehmungen der Wirklichkeit durchs Leben gegangen war, anstatt mich zu zwingen, die erkennbaren Zeichen zu entziffern, dass ich mich geweigert hatte, erwachsen zu werden, bis das Leben mich erdrückte...restlos ausgebrannt." Aus der ironischen Erzählperspektive und in einer äußerst anschaulichen Sprache werden jedoch Psychogramme wie diese zu einer vergnüglichen, bekömmlichen und herzerfrischenden Unterhaltungsliteratur.

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Personen: DeCarlo, Andrea