Pointiert erzählte Geschichte über die Bedeutung von Freundschaft und deren Brüchigkeit. (DR) Kirsten und Ines sind beste Freundinnen, unzertrennlich verbringensie neben der Schule auch den Großteil ihrer Freizeit miteinander. Kirsten kommt aus einem sehr wohlhabenden Elternhaus, was sie aber nicht daran hindert, lieber bei Iris zu sein, die in sehr einfachen Verhältnissen lebt. Doch bei einem Schulfest soll sich diese harmonische Situation plötzlich ändern. Nach einer rauschenden Feier passiert etwas, dessen Folgen nachhaltig und von langer Dauer sein werden. Denn Kirsten verschwindet nach den Ereignissen in dieser Nacht plötzlich, sie taucht nicht mehr in der Schule auf, wird fortan von den Eltern verschwiegen und bricht jeden Kontakt zu der einst so engen Freundin Ines ab. Zwanzig Jahre später wird allerdings ein Klassentreffen organisiert. In Ines, mittlerweile verheiratet und Mutter, werden dadurch die Erinnerungen an ihre Jugend und die innige Zeit mit Kirsten wach. Nach langem Hin- und Herüberlegen rafft sie sich auf und fährt zu dem Treffen. Nach einer fast endlosen Zeit der absoluten Funkstille stehen sich die zwei Frauen plötzlich wieder gegenüber, nähern sich in vorsichtigen Gesprächen an und gewähren einander zaghafte Einblicke in ihre Lebensläufe seit dem Abbruch des Kontaktes. Der Vorfall von vor 20 Jahren bleibt dabei aber größtenteils ausgespart, zu belastend und zu traumatisch scheinen die Erinnerungen auf beiden Seiten zu sein. Ein sehr lesenswertes, einfühlsam und spannend geschriebenes Stück Literatur, das die Schwierigkeiten zerbrochener Freundschaften aufdeckt, unterschiedliche Lebens- und Sichtweisen zweier gleichaltriger Frauen beschreibt ohne aber zu werten oder kitschig zu werden. Fazit: Eine empfehlenswerte und eindrückliche Lektüre.

Altersempfehlung: ab 16 Jahren.

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Personen: Achenbach, Cornelia

Interessenkreis: Romane