Das Buch setzt sich angesichts der Brisanz der Finanzkrise intensiv mit unserem Geldsystem auseinander. Es analysiert und hinterfragt die regeln der Geldversorgung unserer Wirtschaft und kommt zu dem Schluss, dass unsere heutige Geldschöpfung auf überlebten Vorstellungen und falschen Kriterien basiert. Dabei wird nicht kritisiert, dass Geld aus dem Nichts geschaffen wird, sondern nur zu welchen Bedingungen. Aus der Rekonstruktion der Geschichte des Geldes wird deutlich, dass die heutigen Geld- und Kreditgesetze aus einer Vielzahl kurzsichtiger Entscheidungen hervorgegangen sind, von denen viele langfristig fatale Folgen haben. Die unvoreingenommene Analyse der historisch gewachsenen Bankregeln und Kreditgesetze zeigt, dass die aktuelle Finanzkrise die logische Konsequenz eines fehlerhaften Geldsystems ist. Dem stellt die Autorin in einem visionären Entwurf Rahmenbedingungen und Grundregeln eines neuen Geldsystems gegenüber. Die Grundidee der Tauschbank wird dabei von spielerischen Elementen befreit und in Weiterentwicklung des Prinzips der Schweizer WIR-Banken alltagstauglich gemacht. Das in Kenawis Modell beschriebene Verrechnungsgeld wird dabei nicht als Komplementärwährung einer nach altem Muster funktionierenden Primärwährung gegenübergestellt. Weil Samirah Kenawi nicht davor zurück scheut, Probleme zu Ende zu denken, geht sie auch darauf ein, welchen Einfluss das aktuelle Eigentumsrecht auf die Problematik hat und welche Änderungen erforderlich sind, um die Zerstörung von Natur und Gesellschaft abzuwenden.
Personen: Kenawi, Samirah
B-WI1-118
Kenawi, Samirah:
Falschgeld : Die Herrschaft des Nichts über die Wirklichkeit / Samirah Kenawi. - Kühbach-Unterbernbach : EWK Verlag, 2009. - 312 S.
ISBN 978-3-938175-49-1
Wirtschaft: Allgemeine Fragen, Theorien - Buch