Im Westen Neuguineas, der nach Grönland größten Insel der Erde, liegt im zentralen Hochland - 2000 m über dem Meeresspiegel - von mächtigen Bergen umsäumt, die Heimat der Dani-, Jali- und Eipomek-Papua.

Die Tourismuswelle, die den Kulturen im Hochland West-Papuas heute den Todesstoß versetzt, ist nur symptomatisch für einen Prozess, an dessen Ende die gezielte Vernichtung verschiedener Völker und ihrer Kulturen steht. Auftraggeber dieses am Ende der Welt in aller Stille ablaufenden Ethno- und Genozids an den indigenen Gruppen ist die indonesische Regierung im fernen Jakarta, Ausführende sind das indonesische Militär, die javanesischen Transmigrant:innen, aber auch die seit drei Jahrzehnten im Verborgenen arbeitenden westlichen Missionsgesellschaften.

Der Bildband dokumentiert die historischen Stationen der - bis in diese Tage anhaltenden - Zerstörung einer einzigartigen Kultur und gewährt Einblicke in eine Gesellschaft, die über 10.000 Jahre in einer intakten Umwelt lebte. Erst in den letzten 20 Jahren verändert sich in einem rasanten Tempo die Bergwelt der Dani- und Jali-Papuas. In immer kürzeren Abständen wird gebrandrodet, kann mit der Metallaxt und dem Spaten immer mehr Ackerland kultiviert werden.

Wir werden nach den Gründen fragen. Wir werden Augenzeug:innen eines "Zivilisations"prozesses sein, der über den Weg der Zerstörung einer "neolithischen" Kultur, der Umwelt irreversible Schäden zufügt. So erleben wir vielleicht zum letzten Mal in der Geschichte die (erzwungene) Begegnung zweier Gesellschaften, die noch bis vor vier Jahrzehnten nicht einmal wussten, dass die jeweils andere existiert.

In Zusammenarbeit mit der "Gesellschaft Papua Lepas" (Freies Papua)

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Personen: Debout, Mathieu

Schlagwörter: Umweltzerstörung Genozid Indonesien Kolonialismus Vertreibung Indigene Gruppen Dani-Papua Jali-Papua Eipomek-Papua Papua-Neuguinea Brandrodung Regenwaldabholzung