Juliette lernt mit Soliman die Macht der Bücher kennen, die ein ganzes Leben verändern können.

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Rezension

Allmorgendlich, wenn Juliette mit der Metro zu ihrem Job in einem Maklerbüro fährt, beobachtet sie die Menschen und liest deren Buchtitel. Manche fahren regelmäßig mit ihr, wie der Mann mit dem grünen Hut, der versonnen mit den Fingern über den Buchrücken fährt und genüsslich an den Seiten schnuppert. Oder die Verliebte, die immer auf Seite 247 ihres Liebeswälzers zu Tränen gerührt ist. Juliette selbst hat auch immer ein Buch dabei, schlägt es aber selten auf. Lieber lässt sie die "Wortschmetterlinge" aus den Büchern der anderen Leser zu ihr herüberflattern, wie es poetisch heißt. Eines Tages steigt Juliette an einer anderen Station aus und trifft auf das Mädchen Zaide, das hinter einer Metalltür mit der Aufschrift "Bücher ohne Grenzen" verschwindet. Juliette schlüpft ihr hinterher und lernt Zaides zerstreuten Vater Soliman kennen. Bald taucht sie ein in seine Bücherwelt und lässt ihr bisheriges Leben hinter sich.
Christine Féret-Fleury entwirft mit ihrem schmalen Band eine ganze Welt im Kleinen. Ihr Ton ist melancholisch und wehmütig. In Zeiten des akuten Leserschwundes, wie neueste Buchhandelsstatistiken belegen, ist eine poetische Hommage an alle Buchliebhaber dringend nötig. (Übers.: Sylvia Spatz)

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Personen: Féret-Fleury, Christine