Helfer, Monika
Die Bagage Roman
Buch

Die österreichische Autorin schildert in einem weiten Bogen die eigene Familiengeschichte. Großmutter Maria, eine besonders schöne Frau, wurde ein Verhältnis mit einem Deutschen nachgesagt, während ihr Mann Josef 1914 im Krieg kämpfte. Ein Ereignis, das noch Einfluss auf spätere Generationen hatte.


Rezension

Maria, eine außergewöhnlich schöne Frau, lebt in der Abgeschiedenheit der österreichischen Berge mit ihrem Mann Josef und den vier Kindern. Im Dorf nur als "Bagage" betitelt, sind die Moosbruggers faszinierend und abstoßend zugleich. Als Josef 1914 in den Krieg zieht, bittet er den Bürgermeister, auf Maria ein Auge zu haben. Der nimmt sie mit in die nächste Stadt, wo sie Georg aus Hannover begegnet. Beide sind sofort füreinander entflammt. Kurz darauf erwartet Maria ihr fünftes Kind: Grete, die Mutter der Autorin, mit der Josef nie ein Wort reden wird. Maria bringt ihre Kinder durch die Kriegsjahre, wird vom Bürgermeister fast vergewaltigt und stirbt mit Mitte 30, nachdem sie sieben Kinder geboren hat. - Helfer, 2017 für den Dt. Buchpreis nominiert ("Schau mich an, wenn ich mit dir rede", ID-B 15/17), skizziert in präziser Sprache ohne Wertung dramatische Lebenswege ihrer Angehörigen. Sie selbst wuchs bei ihrer Tante Katha auf, nachdem Grete ebenfalls früh verstarb. Ein biografischer Roman mit Tiefgang, berührend und literarisch geschickt komponiert, der eine breite Empfehlung verdient. Cornelia Jetter

Rezensent: Cornelia Jetter


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Personen: Helfer, Monika

Helfe

Helfer, Monika:
Die Bagage : Roman / Monika Helfer. - 11. Auflage. - München : Carl Hanser Verlag, 2020. - 158 Seiten
ISBN 978-3-446-26562-2 fest geb. : EUR 19.00

Zugangsnummer: 2020/0786 - Barcode: 2-1220308-4-00012549-9
Schöne Literatur - Buch