MacKinley, Tamara
Das Lied des Regenpfeifers Roman
Buch

Eines muss man der gebürtigen Australierin Tamara McKinley lassen. Ihre Naturbeschreibungen aus dem nördlichen Queensland sind mehr als kraftvoll und lassen die wüst-romantische Landschaft förmlich vor des Lesers Augen erstehen. Zudem sollte man, der im Roman beständig vorherrschenden Gluthitze wegen, karaffenweise Wasser bereitstellen. An diesen fernen Gestaden entspinnt sich das Familiendrama, das 1894 mit einem Schiffbruch begann. Von England kommend, werden Eva Hamilton und Frederick, ihr Mann, der seinen neuen Posten als Landvermesser antritt, mehr als unsanft in die neue Heimat gespült. Knapp dem Tod entronnen, entbietet ihnen ein rauer aber herzlicher Kontinent seinen Gruß. Kernfigur der Handlung ist Olivia Hamilton, Evas Tochter, die fünfzig Jahre später mit ihrem Jugendfreund Giles aus dem kriegsgebeutelten London in ihrer alten Heimat eintrifft. Im Outback ist sie einem dräuenden Familiengeheimnis auf der Spur, das ihre Mutter nach ihrem Tod hinterlassen hat. Das Trinity-Hotel, von Schafscherern und Glücksrittern frequentiert, wird zum Stützpunkt ihrer Nachforschungen. Hier lernt Olivia die Besitzer Sam und Maggie kennen, die bald mehr als nur Verbündete sein werden. Olivias schwerster Gang aber führt zu Irene, ihrer älteren Schwester. Was sie zu sehen bekommt, ist schockierend. Eine hasserfüllte Frau tritt ihr gegenüber, die mit ihrer Familie gebrochen hat und auf Rache sinnt. Stein um Stein fügt Olivia das Rätsel ihrer Herkunft zusammen. Der letze Stein heißt Irene! Solide durchgezeichnete, wenn auch etwas eindimensionale Figuren; der Ton erwartungs- und genregemäß etwas tüttelig romantisierend. Die Story selbst jedoch birgt an jeder Ecke satte Überraschungen und atemberaubende Cliffhanger. Gegen Ende ihres Romans lässt McKinley gar alles klärende Naturgewalten durch die verwirrenden Familienverhältnisse rauschen. Ein Zyklon tobt über das Land, in dessen Folge fast sämtliche Beteiligten durcheinander gewirbelt werden. Als Helferin in der Notambulanz trifft Olivia ein allerletztes Mal auf ihre verhasste Schwester und den heldenhaften Giles, der sie (natürlich!) heimlich liebt. Doch man darf sicher sein, auch hier zieht Tamara McKinley garantiert ein weiteres Überraschungs-As aus dem Ärmel. -- Ravi Unger Kurzbeschreibung Es ist nicht nur die Sehnsucht nach dem Lied des Regenpfeifers, die Olivia Hamilton dazu bewegt, im Jahr 1947 aus dem zerbombten London nach Australien zurückzukehren. Es ist der brennende Wunsch, ein Geheimnis zu ergründen, das ihre Mutter Eva bis in den Tod sorgsam gehütet hat. Ein Geheimnis, das die Familie in ein neues Licht taucht und alles infrage stellt, woran Olivia bisher geglaubt hat. In Begleitung ihres Nachbarn Giles, der Olivia innig liebt, es ihr aber nicht zu gestehen wagt, trifft die junge Frau am Ort ihrer Kindheit ein. Doch kaum hat sie die ersten Nachforschungen angestellt, überstürzen sich die Ereignisse: Ihre ältere Schwester Irene, die auf einer stattlichen Farm im Outback lebt und seit Jahren den Kontakt zu ihren Verwandten meidet, bringt Olivia nur Hass entgegen; eine neue Freundin macht ein verstörendes Geständnis; und Giles setzt sein Leben aufs Spiel, als ein Wirbelsturm das Städtchen Trinity und seine Bewohner hinwegzufegen droht. Um ihr Leben zu ordnen und sich endlich der Liebe zu öffnen, muss Olivia den gleichen Mut und Überlebenswillen aufbringen wie die furchtlose Pionierin Eva, die fünfzig Jahre zuvor als Ehefrau eines Landvermessers an fremde Ufer gespült wurde ...


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Personen: MacKinley, Tamara

Schlagwörter: Frau stellung Australien Familienkonflikt Bewältigung Geschichte 1947

Interessenkreis: Roman

MacKinley, Tamara:
¬Das¬ Lied des Regenpfeifers : Roman / Tamara McKinley. Aus dem austral. Engl. von Rainer Schmidt. - Augsburg : Weltbild Buchverl., 2004. - 429 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Undercurrents
ISBN 978-3-7857-2199-5 fest geb.

Zugangsnummer: 2005/0082 - Barcode: 2-1210254-7-00000445-9
Schöne Literatur - Signatur: MacKi - Buch