Asher, Jay
Tote Mädchen lügen nicht
Buch

Wie Mobbing ein Mädchen in den Selbstmord treibt. (ab 13) (JE) Clay erhält ein Päckchen mit sieben Kassetten. Kassetten, auf denen die Stimme von Hannah Baker zu hören ist, jenem Mädchen aus Clays Schule, das vor wenigen Tagen Selbstmord begangen hat. Kassetten, auf denen Hannah, jene Hannah, die Clay so anziehend fand, die ihn völlig verunsicherte und die er am liebsten noch viel öfter geküsst hätte, Rache nimmt an jenen 13 Menschen, die Schuld daran haben, dass sie keinen Ausweg mehr sah und sich das Leben nahm. Clay durchlebt eine schreckliche Nacht: Auch er soll zu diesen 13 Personen gehören, denen jeweils eine Kassettenseite gewidmet ist. Verstört hört er sich ein Band nach dem anderen an, getrieben von der quälenden Angst und Ungewissheit, Hannah verletzt zu haben, schuld an ihrem Tod zu sein. Abwechselnd folgt der Leser Hannahs Stimme auf Band (kursiv gesetzt) und den dazwischen eingeschobenen Gedanken des Ich-Erzählers Clay und erfährt so, wie eine unbedachte Handlung die nächste ergibt. Wie falsche Gerüchte über Hannah kursieren, die sie als "leichtes Mädchen" ausmachen, und sie wiederholt zum Opfer übergriffiger Handlungen wird. Wie ihr Vertrauen immer wieder missbraucht wird, bis sie resigniert, bis plötzlich der Gedanke an Selbstmord Raum gewinnt. Auch Clay verabsäumt es, sich ein eigenes Urteil über Hannah zu bilden. Voller Erschrecken wird ihr bewusst, dass sie niemand an der Schule wirklich kennt, niemand zu ihrem Wesenskern durchdringt, sich alle von Klatsch und Tratsch blenden lassen. Die enthüllende Erzählstrategie setzt ganz auf das zunehmende Spannungsmoment. Es dauert allerdings ein wenig, bis man sich zurechtfindet und dem steten Wechsel der Erzählperspektive ohne Probleme folgen kann. Ein Manko des Buches ist die einseitige Figurenzeichnung: Man mag es fast nicht glauben, dass diese amerikanische Highschool bis auf den herzensguten Protagonisten Clay nur von oberflächlichen Teenagern bevölkert wird und dass auch Clay letztlich nicht auf sein Gefühl vertraut. Manches wirkt in seiner Dramatik übertrieben und nicht glaubwürdig. Nichtsdestotrotz greift dieser Jugendroman mit Mobbing ein ernstes Thema auf. Daher: Allen Bibliotheken als Lesefutter zu empfehlen. *bn* Cornelia Gstöttinger


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Personen: Asher, Jay Krüger, Knut

Asher, Jay:
Tote Mädchen lügen nicht / Jay Asher. Aus dem Amerikan. von Knut Krüger. - 3. - München : cbt, 2009. - 282 S.
ISBN 978-3-570-16020-6 fest geb. : ca. _ 15,40

Zugangsnummer: 2019/1684 - Barcode: 2-2033305-6-00001898-2
Jugendbücher (bis 12 Jahre) - Signatur: J Ashe - Buch