Steinkellner, Elisabeth
Die neue Omi
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Marlene Zöhrer; Was bedeutet es, alt zu werden? Und was, wenn mit dem Alter auch die Demenzerscheinungen kommen? Aus der ganz subjektiven Warte der kleinen Fini erzählt Elisabeth Steinkellner eine ebenso individuelle wie allgemeingültige Geschichte vom Altwerden. Finis Oma ist ein Pflegefall. Bis vor kurzem aber war das anders. Da war die Oma noch selbstständig, ging auf Reisen, hat die ganze Familie mit exotischen Speisen bekocht und auf ihre Enkelin aufgepasst. Das war die alte Oma. Auf die neue Oma muss Fini ein Auge haben, wie ihre Mutter sagt. Denn die neue Omi ist vergesslich und verwirrt. Sie isst das alte Brot, statt es an die Enten zu verfüttern, dreht die Herdplatten auf, um sich die Hände zu wärmen, kann sich nicht mehr selbst waschen und braucht Hilfe beim Essen. "Ich liebe die Omi. Die neue genauso wie die alte," sagt Fini. Und man glaubt ihr. Was sie erzählt klingt ehrlich und wirkt authentisch. Jede Omi hat ihre Vor- und ihre Nachteile. Die alte Großmutter war streng und hat auch mal geschimpft, die neue kann sich an keine Regeln mehr erinnern und verhält sich kindischer als die Ich-Erzählerin. Die Vorzeichen in der Oma-Enkelin-Beziehung haben sich umgekehrt und Fini ist es, die nun Verantwortung übernehmen muss. Dass dieser Rollentausch Konfliktpotenzial mit sich bringt, versteht sich und wird von Steinkellner weder verschwiegen noch schöngeredet. Die Autorin zeichnet ein warmherziges und hoffnungsvolles Bild einer Familie im Ausnahmezustand "Altersdemenz". Manches ist zum Schmunzeln anderes zum Nachdenken, ganz so wie in der Realität. Die in dunklen Rottönen gehaltenen Bilder von Michael Roher lassen die Geschichte von Fini und ihrer Omi lebendig werden. Mit feinem Strich fängt er Alltägliches ein und verwandelt es in eine visuelle Abenteuergeschichte, ohne dabei den Ernst des Themas aus den Augen zu verlieren. In seinen detailreichen Bildern, die zum Verweilen und Entdecken einladen, spiegelt sich die gesamte Palette an Emotionen, die der Text aufmacht. So wird dieses Bilderbuch zu einer rundum gelungenen Annäherung an das Altwerden. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Christina Repolust; Wie Fini sich an das Anderssein ihrer Großmutter mehr als gewöhnt. (ab 3) (JD) Fini ist es gewohnt, dass ihre Großmutter über ihre Frisur lästert. Doch auf einmal findet sie diese hübsch, sie isst dazu das harte Brot, das sie eigentlich den Enten geben wollte. Die Großmutter in dieser Geschichte muss weder in eine Seniorenresidenz noch in ein einfaches Altersheim: Sie zieht zu Fini und ihren Eltern und erzählt ihrer Enkelin Geschichten aus ihrer Jugend. Verantwortung soll die Kleine nun für die Großmutter übernehmen, wohl auch verhindern, dass diese unterm Tisch ein Nickerchen macht. Diese Geschichte in sepiafarbenen Detailzeichnungen zeigt ein munteres Mädchen, das die Veränderungen der Großmutter miterlebt und mit der "anderen, neuen Omi" so einiges anzufangen weiß. Wichtige Integrationsfigur der Geschichte ist Agatha, die Oma regelmäßig pflegt. Essen einzugeben übernimmt dann wieder Fini, nicht, weil sie muss, sondern weil sie es mag! Allen Bibliotheken zu empfehlen, besonders auch für Kindergarten- und Schulbibliotheken. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp); Autor: Martina Koler; Eines der wenigen Bilderbücher, das die Krankheit Demenz aus kindlicher Sicht beleuchtet. Fini beschreibt ihre Großmutter vor und nach der Erkrankung. Während die alte Omi eine sehr aktive, resolute Frau war, bei der sich Fini gut aufgehoben fühlte, macht die neue Omi lauter komische Dinge: statt die Brotbrösel an die Enten zu verfüttern, isst sie diese selbst, statt in ferne Länder zu reisen, wohnt sie jetzt bei Finis Familie. Dies bringt den Familienalltag ins Wanken. Irgendwann wird es Fini zu viel, ständig auf die Omi aufpassen zu müssen und für sie verantwortlich zu sein. Omi bekommt eine Betreuerin und durch diese Entlastung ist auch der Familienfrieden wieder hergestellt: Fini kümmert sich jetzt rührend um ihre neue Omi und liebt sie so sehr wie die alte. Der einfühlsame Text vermag es in Kombination mit der warmen Farbgebung der sehr humorvollen Zeichnungen, die Gedanken- und Gefühlswelt eines Kindes in Bezug auf das Alt- und Krankwerden eines geliebten Menschen treffend zum Ausdruck zu bringen. Kinder werden auf den überaus liebevoll gestalteten Zeichnungen noch einiges mehr entdecken, als das, was im Text zum Ausdruck gebracht wird. ---- Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/); Autor: Susanna Bösch; Die neue Omi ist eigentlich die alte Omi, oder doch nicht? Früher, ja da hat die Omi über Finis kecke Frisur den Kopf geschüttelt, ist viel auf Reisen gewesen, hat herrlich exotische Speisen gezaubert und hat mit Fini immer die Enten am Teich gefüttert. Und jetzt? Jetzt bewundert sie Finis Stachelfrisur, wohnt bei Fini und ihren Eltern, schaltet den Herd ein, um sich die Hände zu wärmen, und isst selbst die Brotkrümel am Ententeich. Mama macht ein besorgtes Gesicht und mahnt ständig: "Wir müssen alle ein Auge auf die Omi haben!" Dieses Bilderbuch nähert sich dem sensiblen Thema "Demenz", ohne zu bewerten oder eine Beurteilung der Situation abzugeben. Fini tritt mit der ungeheuren Leichtigkeit eines Kindes auf. Die neue Omi ist zwar ein wenig seltsam, doch durch das Entdecken neuer gemeinsamer Tätigkeiten finden die beiden rasch wieder Zugang zueinander. Jetzt ist es halt Fini, die Omi frisiert und füttert. Die ungemein detailreichen Illustrationen zeichnen eine rührige, in sich stimmige Omi und ein außergewöhnlich ansprechendes Umfeld mit originellen Parallelgeschichten. Das Phänomen der Demenz wird auf liebevolle Art und Weise nähergebracht und der Erkenntnis auf der letzten Seite: "Ich liebe die Omi. Die neue genauso wie die alte", ist wohl nichts hinzuzufügen. Empfohlen für Kinder ab fünf Jahren.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar.

Personen: Roher, Michael Steinkellner, Elisabeth

Steinkellner, Elisabeth:
¬Die¬ neue Omi / Elisabeth Steinkellner. Michael Roher [Ill.]. - Wien : Jungbrunnen, 2011. - [32] S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-7026-5826-7

Zugangsnummer: 6976
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Stei - Buch