Woltz, Anna
Gips oder wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Marlene Zöhrer; Scheidungsdrama, Lovestory, Ärzteroman, Katastrophensammlung, Freundschaftsgeschichte Anna Woltz neuer Kinderroman ist von allem etwas und dabei vor allem eines: großartig. Denn neben frischen, überraschenden Ideen und einer turbulenten, packenden Handlung, überzeugt der Text durch den für Woltz typischen warmen, authentischen Erzählton, den Andrea Kluitmann treffsicher ins Deutsche überträgt. So gelingt es nicht nur, das Gefühlschaos der Zwölf Jahre und drei Wochen alten Ich-Erzählerin Fitz zu fassen, sondern auch die Ereignisse dieses einzigen, wahrhaftig außergewöhnlichen Tages. Ein Tag, der alles andere als gut beginnt: Fitz und ihre kleine Schwester müssen mit ihren Hin-und-Her-Taschen zum Vater. Erst vor zehn Tagen haben die Eltern das Schirmgespräch mit den beiden geführt und erklärt, dass sie sich trennen werden. Dass sie es zwar supertoll fanden, eine Familie zu sein, jetzt aber wirklich allein sein wollen. Pech für die Kinder, aber da kann man nichts machen. Fitz ist traurig und wütend. Stinksauer sogar, als sie die Mutter sagen hört, sie freue sich auf die freie Zeit, ohne die Mädchen. Fitz ist sogar so außer sich, dass sie sich mit Permanentmarker Mama soll sterben auf Stirn und Wangen schreibt in Spiegelschrift selbstverständlich. Aber das ist erst der Anfang. Kurz darauf stürzen ihr Vater und die kleine Schwester schwer mit dem Rad, der Schwester fehlt eine Fingerkuppe, sie muss ins Krankenhaus. Dort geht es erst richtig los: Die Mutter kommt hinterher und macht alles irgendwie noch komplizierter; Fitz trifft Adam, in den sie sich verliebt, obwohl sie seit dem Schirmgespräch nicht mehr an die Liebe glaubt; sie begegnet Primula, dem herzkranken Mädchen, das in seiner Kreuzung aus Babystrampler und Sträflingsanzug aussieht wie ein kriminelles Kücken, das eine Vorliebe für Arztserien hat und nichts lieber möchte, als normal zu sein. Außerdem sind da noch Doktor de Gooier, der Gott in Weiß, die singende Krankenschwester Yasmin und der liebevolle, Horrorgeschichten erzählende Krankenpfleger Douwe, in den sich Fitz Schwester verguckt. Und nicht zuletzt Benjamin, der kleine Bruder von Adam, der auf der Neonatologie-Intensivstation liegt und Adams Leben aus den Fugen hebt. Im von Woltz geschaffenen Mikrokosmos Krankenhaus überschlagen sich die Ereignisse und Gefühle, es gibt Streit, Versöhnung, Einsicht und mindestens eine neue Liebe. Die ist vielleicht nicht für immer aber zumindest für heute und jetzt. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Elisabeth Zehetmayer; Wie es ab jetzt sein wird? Ein turbulenter Tag im Leben eines verunsicherten Scheidungskindes. Warm, witzig, weise. (ab 10) (JE) "Vor küssenden Eltern braucht man keine Angst zu haben. Eltern werden erst gefährlich, wenn sie sich nicht mehr küssen." Zu dieser schmerzhaften Erkenntnis gelangt die 12-jährige Ich-Erzählerin Felicia, genannt Fitz, nachdem sich ihre Eltern, scheinbar auf Wunsch der Mutter, getrennt haben. Die niederländische Autorin Anna Woltz lässt ihre mit dem Goldenen Griffel ausgezeichnete, flotte und herzerwärmende Geschichte an einem einzigen Tag spielen. In diesem Zeitraum erlebt Fitz Dramatisches und Wunderbares und wir LeserInnen sind in Echtzeit mit dabei. Fitz muss an diesem Tag eine Tiermaske tragen, weil sie ihr Gesicht mit schlimmen Worten bemalt hat. Was da wohl geschrieben steht? Dann haben ihre kleine Schwester Bente und Papa vor seiner neuen Wohnung einen Radunfall, der die ganze Familie ins Krankenhaus führt. Während Bentes abgetrennte Fingerkuppe versorgt wird, begibt sich Fitz auf Streifzug durch das Spital, um mit ihrem Kummer und ihrer Wut für sich zu sein. Doch da trifft sie auf den etwas älteren Adam, klug, witzig und hübsch! Obwohl er gerade selbst mit einer schwierigen Entscheidung kämpft, vermag er Fitz auf andere Gedanken zu bringen. Bald darauf gesellt sich die schwerkranke Primula, deren Lebenshunger und Sinn für Romantik ansteckend wirkt, zu ihnen. Was diesem von sichtbaren und unsichtbaren Wunden gezeichneten Trio an diesem Tag widerfährt und wie die drei frischgebackenen Freunde das eigene als auch das Leben anderer entscheidend verändern, ist ein großes Lesevergnügen! Mit Humor, in einem erfrischend kitschbefreiten Ton erzählt die Autorin ohne großes Drama, ganz aus kindlicher Perspektive und überaus einfühlsam von Trennung, Liebe und Freundschaft. Bis zum realistischen, versöhnlichen Ausgang wächst einem die sympathische Ich-Erzählerin sehr ans Herz. Die von Andrea Kluitmann ausgezeichnet übersetzte Geschichte enthält viele tröstliche Gedanken und kluge Anregungen, die jungen LeserInnen in ähnlichen Lebenskrisen im Umgang mit ihren eigenen seelischen Verletzungen helfen können. Große Empfehlung für alle Bestände! ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp); Autor: Annamaria Zelger; Die Schwestern Felicia und Bente wissen seit einigen Wochen, dass sich ihre Eltern getrennt haben und befinden sich mitten im Schlamassel, einige Tage bei Mama, einige bei Papa verbringen zu müssen. Als sie in die neue Wohnung von Papa kommen, passiert dann der Unfall. Der Vater stürzt mit dem Rad, auf dem auch Bente sitzt. Bente schneidet sich mit den Kufen des Schlittens, den sie gehalten hat, eine Fingerkuppe ab. Alle fahren ins Krankenhaus und Fitz, so nennt sich Felicia seit der Trennung, hat Zeit, sich über die Eltern zu ärgern, während sie durch das Krankenhaus streift. Dabei trifft sie auf Adam und Primula, die auch mit ihrem Schicksal hadern. Sie begegnet der unglücklichen Krankenschwester Yasmine, die in Dr. de Gooier verliebt ist. Diese Begegnungen bewirken bei Fitz eine neue Sichtweise auf ihr Schicksal als Trennungskind. Der Roman zeigt einen Tag im Krankenhaus, in dem sich für die Beteiligten einiges bewegt, vor allem für Fitz, die sich immer noch über das Schirmgespräch mit ihren Eltern ärgert und es satt hat Hin-und-her-Taschen zu haben. Ein ernstes Thema, das mit viel Humor aufgearbeitet wird. Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2017 Ab 10 J. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); Fitz hat einen Gips, obwohl sie gar nicht verletzt ist, und ihre kleine Schwester kurzzeitig nur neun Fingerkuppen. Die 12-jährige Protagonistin spukt einen Tag durchs Krankenhaus und findet nicht nur ihren ersten Schwarm, sondern scheinbar auch das Rezept zum Verlieben und das obwohl sich ihre Eltern gerade erst scheiden haben lassen. Im Verlauf dieses einen erzählten Tages skizziert die Autorin eine liebenswürdige, durch und durch pessimistische Figur, die durch neue Freund_innen und ersten Schnee mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus umgepolt werden kann. Sie selbst und die charismatischen Nebenfiguren zeigen, dass ein Krankenhaus nicht immer nur düster und grau sein muss *STUBE*


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar.

Personen: Kluitmann, Andrea Woltz, Anna

Woltz, Anna:
Gips oder wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte / Anna Woltz. Aus den Niederländ. von Andrea Kluitmann. - Hamburg : Carlsen, 2016. - 174 S.
ISBN 978-3-551-55676-9

Zugangsnummer: 7243
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Wolt - Buch