Wagner, Antje
Hyde Roman
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Simone Kremsberger; Es sei nicht einfach, etwas zu dem Roman zu sagen, da man zu schnell zu viel verrate, meint die Autorin in einem Video zum Roman. Dieselbe Problematik stellt sich bei der Rezension dieses Romans, der davon lebt, dass sich die Geschichte erst Stück für Stück in einem auf mehreren Zeitebenen geknüpften Spannungsbogen zusammenfügt. Sagen kann man, dass von Katrina erzählt wird, die fernab der Zivilisation mit Schwester und Vater in einem Rückzugsort namens Hyde aufgewachsen ist. Die mittlerweile 18-jährige Frau ist als Tischlerin auf der Walz unterwegs. Über Rückblenden in ihre Kindheit und Jugend erfährt man ihre Geschichte. Eigentlich auf Rachefeldzug, landet Katrina über Umwege in einem mysteriösen abgelegenen Haus, das sie renoviert. Katrina ist eine mehrfach gebrochene Figur. Äußerlich sichtbar ist das vor allem durch ihre Gesichtswunde, die sie unter einem Tuch verbirgt. Das Zurückweichen der Menschen, denen sie begegnet, schmerzt sie immer wieder. Sehr intensiv beschreibt Antje Wagner dieses Ausgesetztsein in einer oft grausamen Welt. Das Renovieren des Hauses und das Gesundpflegen einer geheimnisvollen Katze verlaufen parallel zu einer schrittweisen Versöhnung Katrinas mit ihrer eigenen Lebensgeschichte. Angesichts der Motivvielfalt zwischen Stadt und Wildnis, Gewalt und Liebe, dunklen Familiengeheimnissen und paranormalen Effekten ist es verblüffend, wie Antje Wagner all diese Elemente zu einem äußerst spannenden, stilsicher erzählten Roman verquickt. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Elisabeth Zehetmayer; Wie überlebt man einen Abgrund? Packendes Psychogramm mit übersinnlichen Momenten. (ab 15) (JE) Wie schon in "Unland" oder "Schattengesicht" stellt die für ihre Jugendromane bereits mehrfach ausgezeichnete deutsche Autorin Antje Wagner in "Hyde" eine Person, die einen biographischen Bruch in ihrem Leben erlitten hat und nach einem schrecklichen Erlebnis mit einem Abgrund in ihrem Herzen leben muss, in den Mittelpunkt des Geschehens. Die 18-jährige Ich-Erzählerin Katrina ist als Tischlerin auf der Walz. Sie verfolgt ein bestimmtes Ziel, befüllt ihre "Kriegskasse" und begegnet ihrer Umwelt misstrauisch und vorsichtig. Andere Menschen reagieren verstört auf die junge Frau. Bei dieser Hauptfigur spüren die LeserInnen von Anfang an, dass etwas nicht stimmt. Mittels zweier Handlungsstränge, einer entrollt Stück für Stück das Geheimnis Katrinas, der andere bringt mysteriöse Geschehnisse in einem verlassenen, vielleicht sogar verwunschenen Haus zu Tage, baut Antje Wagner eine enorme Spannung auf. Sie bleibt dabei durchwegs in der Perspektive ihrer tief und konturenreich charakterisierten Ich-Erzählerin. Eine weitere Hauptrolle in dem literarisch überzeugenden Roman spielen die Natur und der Wald. Das Thema der Verwandlung, eines der ältesten der Menschheitsgeschichte und der Literatur, steht im Mittelpunkt. Grandios inszeniert Wagner dieses Wechselspiel zwischen physischen und psychischen Veränderungen und setzt dabei auf altvertraute, symbolträchtige Erzählmotive wie z. B. die verbotene Tür, Zwillinge, Feuer oder geisterhafte Erscheinungen. Raffiniert verwebt sie Vergangenes mit der Gegenwart, Reales mit Fantastischem und überschreitet elegant Genregrenzen. "Hyde" ist ein sprachlich bilderreicher All-age-Roman voller Rätsel und Geheimnisse, in dem das Unheimliche zart, fast unbemerkt Einzug hält. Plötzlich steckt man als LeserIn mittendrin im Düster-Bedrohlichen. Beeindruckend! ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/); Auf der Flucht vor sich selbst und ihren irritierenden Kondheitserlebnissen übernimmt die junge Handwerkerin Katrina den Verwaltungsposten des abgelegenen Hauses Waldkauz. Durch einen Brand wurde Katrinas Heimat, die in einem Wald des Vessertals versteckte Hütte Hyde zerstört, ihr Vater und und ihre Zwillingsschwester kamen dabei sogar ums Leben. Schnell bemerkt sie, dass in ihrer neuen Heimat, die bis auf eine merkwürdige, verletzte Katze unbewohnt ist, einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie bleibt jedoch standhaft und beginnt, das verfallene Haus zu restaurieren, wodurch es ihr gelingt, ihre traumatische Vergangenheit zu verarbeiten. Denn Figur, Haus und Tier sind in der Tiefenstruktur des Textes eng miteinander verknüpft und ergeben so eine Erzählung über das unheimlich Alltägliche. *STUBE*


Rezension


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Personen: Wagner, Antje

Wagner, Antje:
Hyde : Roman / Antje Wagner. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2018. - 406 S.
ISBN 978-3-407-75435-6

Zugangsnummer: 8220
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Wagn - Buch