Hoffmann, Heinrich
Der Struwwelpeter Bilderbuch ab 6 Jahren
Buch: K / J Belletri

Wenn die Kinder artig sind, kommt zu ihnen das Christkind; wenn sie ihre Suppe essen und das Brot auch nicht vergessen, wenn sie, ohne Lärm zu machen, still sind bei den Siebensachen, beim Spazierengehn auf den Gassen von Mama sich führen lassen, bringt ihnen Gut's genug un ein schönes Bilderbuch. OA 1845 Form Kinderbilderbuch Epoche Biedermeier Mit seinem Werk Der Struwwelpeter gewährte Heinrich Hoffmann erstmals im deutschsprachigen Raum der Sicht des Kindes ihr Recht und begründete die Gattung des Kinderbilderbuchs. Er schuf damit einen Best- und Longseller, der in einer Gesamtauflage von weit mehr als 15 Mio Exemplaren in allen wichtigen Fremdsprachen erschienen ist. Trotz seines Erfolgs blieb Der Struwwelpeter stets umstritten: bei Zeitgenossen wegen der skurrilen und provozierenden Zeichnungen, die im Stil politischer und satirischer Karikaturen des Vormärz gehalten sind, heute wegen der Darstellung drastischer Bestrafung kindlichen Fehlverhaltens. Entstehung: Hoffmann lehnte die zeitgenössischen Bilderbücher für Kinder ab. Ihm als Praktiker, der tagtäglich in seiner Praxis mit Kindern konfrontiert war, kamen sie zu gelehrt, zu moralisch und zu idealtypisch illustriert vor. So griff Hoffmann selbst zur Feder, zeichnete und reimte für seinen Sohn Carl eine Reihe von Geschichten, die nicht nur zu Hause unterm Weihnachtsbaum, sondern auch im Kreis seiner Bekannten für Aufsehen sorgten. Der befreundete Verleger Zacharias Löwenthal (später Carl-Friedrich Loening) überredete Hoffmann zur Publikation der Zeichnungen, die in den ersten drei Auflagen noch den Titel Lustige Geschichten und drollige Bilder mit 15 kolorierten Tafeln für Kinder von 3 bis 6 Jahren trugen. Die Erstausgabe war nach wenigen Wochen vergriffen. Bis zur fünften Auflage erschien das Buch unter dem Pseudonym Reimerich Kinderlieb, ehe sich Hoffmann dazu entschloss, seinen eigenen Namen zu nennen. Inhalt: Der Struwwelpeter enthält insgesamt zehn Geschichten (vollständig erst seit 1847), die sich stark in ihrer Struktur ähneln. Ein Kind verstößt gegen eine gesellschaftliche Norm oder eine elterliche Anordnung und erhält schon kurz darauf die Strafe: Wer einen Hund ärgert, wird von ihm gebissen, wer seine Suppe nicht isst, muss verhungern. Dabei ist die passive Rolle der Eltern ebenso auffallend wie die Überzeichnung von strafenden Personen wie dem Schneider mit der riesigen Schere, der Daumenlutschern die Daumen abschneidet. Wirkung: Hoffmann verknüpfte Illustration und Text zur Bildergeschichte und prägte damit nachfolgende Werke. Schon 1846 entstand die erste Bilderbuchnachahmung. 1848 lag die erste englische Übersetzung vor, 1849 die erste in russischer Sprache. Es folgten allein im deutschsprachigen Raum mehr als 1000 Bearbeitungen und Parodien. Neben einfachen Bilderbuchnachahmungen entstanden auch politische Struwwelpeter-Parodien wie der Anti-Struwwelpeter (1970) von Friedrich Karl Waechter (* 1937), der im Ungehorsam das antiautoritäre Element pries. W. Z.

¬Die¬ Geschichte vom Hans Guck in die Luft; Die Geschichte vom fliegenden Robert; Die Geschichte vom wilden Jäger; Die Geschichte vom bösen Friederich; Die Geschichte vom Suppen-Kaspar; Die Geschichte vom Zappel-Philipp

¬Die¬ gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug; Die Geschichte von den schwarzen Buben; Die Geschichte vom Daumenlutscher


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Personen: Hoffmann, Heinrich

Standort: Zell am See

Schlagwörter: Erziehung Bilderbuch

Interessenkreis: * 6 bis 9

JD Bilderbücher, Kinderverse HOFF

Hoffmann, Heinrich:
¬Der¬ Struwwelpeter : Bilderbuch ab 6 Jahren / Heinrich Hoffmann. - Erlangen : Pestalozzi, 1999. - 18 S. [durchg. farb. Ill.]
Hartpappe. :

Zugangsnummer: 0004657001 - Barcode: 01045604
JD Bilderbücher, Kinderverse - Buch: K / J Belletri