Ein Verschwörungsthriller, der nichts mit Politik, Polizei oder dem Vatikan zu tun hat, sondern stattdessen im Literatur- und Theatermilieu spielt, versetzt mit historischen Einsprengseln - das hätte erfrischend anders sein können. Ist es aber leider nicht. Zumindest ist an "Die Shakespeare-Morde" nichts leichtfüßig und erfrischend geraten. Jennifer Lee Carrell stolpert in ihrem Erstling nämlich gleich über mehrere Fallstricke, wenn sie vom verschollenen Shakespeare-Stück "Cardenio" und den damit in Zusammenhang stehenden Morde und Brandstiftungen erzählt: Zum einen doziert sie viel zu gern über den großen Dichter und seine Geschichte und unterbricht mit recherchiertem Faktenwissen, so dass die Handlung nicht richtig in Fahrt kommen kann. Dann versucht sie auch noch eine historische Parallelhandlung, doch der Wechsel zwischen den Zeitebenen ist zu sparsam eingesetzt, als dass man bei den im 17. Jahrhundert spielenden Episoden wirklich bei der Stange bleibt. Und zu guter Letzt sind zähe Romanzen höchstens temporeichen Erzählungen gestattet. Einem Roman wie "Die Shakespeare-Morde" aber bricht solch ein weiteres retardierendes Element das Genick. Wer Shakespeare an sich spannend findet, könnte Gefallen an diesem Versuch eines Thrillers finden. Alle andere sollten sich von den Rätseln und Morden besser nicht locken lassen. (kab) Pressestimmen »Eine turbulente Schnitzeljagd mit Shakespeare, blutrünstig wie Macbeth, abgründig wie Hamlet: Was woll ihr mehr?« --BÜCHER/ 05/08 *Amazon.de*

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Personen: Carrell, Jennifer Lee

Standort: Zell am See

Schlagwörter: Thriller Shakespeare, William

Interessenkreis: E Abenteuer-, Spannungs-, Actionromane