Tesche, Siegfried
Sean Connery - Die Biographie
Buch: Sachbuch

Es kann nur einen geben Leinwand-Legende Sean Connery wird am 25. August 70. Bond-Spezialist Siegfried Tesche gratuliert mit einer neuen Biografie. Ein paar Zitate zu Beginn: Bill Clinton beispielsweise sagt: "Ohne ihn hätten wir den Kalten Krieg nicht gewonnen." Schauspieler Kevin Costner bilanziert: "Wenn du mit ihm zusammen bist, lernst du sehr schnell, wo dein eigener Platz im Universum ist, und das lässt einen bleich werden." Und für Michelle Pfeiffer ist er schlicht "einer der letzten echten Männer". Von wem ist hier so bewundernd die Rede? Von einem grauhaarigen Schotten, der am 25. August 70 wird, aber noch immer als Ausbund an Virilität gilt. Von einem Kinogiganten, der das schon inflationär verliehene Prädikat "Sexiest Man Alive" in diesem Leben wohl nicht mehr los wird. Von dem - jeder echte Fan wird da zustimmen - einzig wahren James Bond. Von Sean Connery natürlich. Apropos Bond, damit ging alles los: Am 5. Oktober 1962 hatte "007 jagt Dr. No" in London Premiere. Den Zuschauern blieb der Mund offen stehen: Zynisch, skrupellos, äußerst kultiviert und megacool - einen solchen Superagenten hatte man noch nicht gesehen. Der Mythos Bond war geboren und mit ihm ein neuer Popstar des Kinos: Sean Connery. Er war praktisch aus dem Nichts aufgetaucht. Geboren in ärmste proletarische Verhältnisse musste Connery sich schon als Zehnjähriger seinen eigenen Unterhalt verdienen. Vor Schulbeginn fuhr er in seiner Heimatstadt Edinburgh Milch aus. Mit 16 verpflichtete er sich bei der Royal Navy, wo er nach drei Jahren mit Magengeschwüren entlassen wurde. Er arbeitete als Polier, als Kutscher, als Drucker, stemmte Hanteln und wurde 1953 Dritter bei der Wahl zum Mr. Universum. Wichtiger als dieser Achtungserfolg war allerdings, dass man ihn dort für die Schauspielerei entdeckte. Auf Jahre am Theater folgten die ersten Film- und Fernsehrollen, aber mit seinem Erfolg als Bond war das natürlich alles nicht zu vergleichen. Connery merkte jedoch sehr schnell, dass im Dienste Ihrer Majestät zu stehen, nicht nur Annehmlichkeiten mit sich bringt. Die Rolle drohte ihn schauspielerisch die Luft zu nehmen. Daran änderten auch seine Ausflüge ins Charakterfach - 1964 etwa spielte er für Hitchcock in "Marnie" - nichts. 1971, nach fünf weiteren Bond-Filmen, war für ihn als 007Schluss. Dass er 1983 in "Sag niemals nie" noch einmal zum geschüttelten Martini griff, war dann nicht mehr als eine gut dotierte selbstironische Reminiszenz. Im Geschäft blieb Connery trotzdem. Mit zunehmend schütterer werdendem Haar behauptetet er sich in den 70-er Jahren. Und startete in den 80-ern noch einmal richtig durch: In Filmen wie "Highlander", "Der Name der Rose", "The Untouchables" oder "Indiana Jones" spielte er für junge Helden den väterlichen Freund und Mentor. In den 90-ern war Connery schließlich am Ziel: Er war sein eigenes Markenzeichen geworden. Dafür braucht er heute keine Rolle mehr. Das hat schließlich auch die Queen anerkannt, die ihn - obwohl er wegen seines Eintretens für den schottischen Seperatismus lange als britische Unperson galt - vor wenigen Woche zum Sir geadelt hat. Pünktlich zum 70. hat Bond-Spezialist Siegfried Tesche ein Connery-Buch vorgelegt. Dem auf dem Cover angekündigten Prädikat "Biografie" wird es nicht ganz gerecht. Einfach zu schmal ist dafür der Teil über Connerys Privatleben ausgefallen. Als kompetenter und informativer Filmführer hingegen - Connerys Leinwandauftritte nehmen drei Viertel des Buches ein -, ist es für alle Fans ein unbedingtes Muss. *buchjournal* Mb


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Personen: Tesche, Siegfried

Standort: Zell am See

Schlagwörter: Connery, Sean

BI Biographien TESC

Tesche, Siegfried:
Sean Connery - Die Biographie / Siegfried Tesche. - Berlin : Henschel, 2000. - 207 S. : zahlr. Ill. (z. T. farb.)
ISBN 978-89-487-3620-5 kt. : ATS 218,00

Zugangsnummer: 0001288001 - Barcode: 2-0000000-8-01012835-0
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