Maier, Andreas
Die Familie
Roman für Erwachsene

Am Ende dieses Romans ist der Erzähler Andreas 28 Jahre alt und studiert in Frankfurt am Main, wo er sich unter anderem mit Wahrheitstheorien auseinandersetzt. Andreas Maier erzählt, wie es gerade die Hindernisse in seinem Leben waren, die seinen Protagonisten zu einer derart abseitigen Beschäftigung veranlassten. In seinem ironisch-komisch, zugleich Gefühle nicht aussparenden Duktus sucht er dem auf die Spur zu kommen, was ihn zur Beschäftigung mit der Unterscheidung zwischen »wahr« oder »falsch« bzw. »Lüge« beinahe unweigerlich geführt hat.

Die Gründe liegen in der Kindheit: Konflikte des fünf Jahre älteren Bruders mit dem CDU-Vater: »Realpolitik« (der Vater ist Kreistagsabgeordneter) vs. einem ethisch »reinen« »Fundamentalismus« (der Bruder gründet, kaum fünfzehn, den ersten Grünen-Verband in der Stadt mit). Der Protagonist ist damals zwölf und lernt erstmals, wie offen zutage liegende Wahrheiten von engsten Verwandten dauerhaft bestritten werden. Der Schüler schaut den Diskussionen, etwa im Sozialkundeunterricht oder bei der Blockade vor dem Kasernentor, nur noch zu, ohne einzugreifen, und beginnt sie als Gesellschaftsspiel zu lesen.

Für die Universität ist das eine schlechte Vorbereitung. Als Student beginnt der Protagonist zu begreifen, dass Öffentlichkeit auf Unwahrheit, Verdrängung und kollektiver Rationalisierung beruht. Der neue Roman von Andreas Maier konfrontiert den Protagonisten mit dem Riss, der die Welt durchzieht: dem Konflikt von Einzelwesen (einzelner Mensch vor Gott, vor der Wahrheit) kontra Gesellschaft (nicht wahrheitsfähig, aber dennoch genauso existent und unabänderbar). Und erste Erkenntnisse, wonach diese Dichotomie nicht zu heilen ist: dass wir in beiden Sphären existieren.
Kindheit, Romane/Erzählungen, Bruder / Brüder


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Personen: Maier, Andreas

Standort: Hauptstelle

Schlagwörter: Ethik Länderkunde Kritische Auseinandersetzung Geschwister Politik Politische Zeitgeschichte Gandhi, Mahatma Bruder Schwester Wirtschaftliche Zusammenhänge Widerstand Aristoteles Philosophie Philosophiegeschichte Staat Entwicklungspolitik Lüge Gottesbild Werte Europäische Gemeinschaft Sinntext Politszene Politiker Marx, Karl Wahl Thatcher, Margaret Rechtsextremismus Wahrheit Kanzler Staatschef Hegel, Georg W. Partei Philosophische Lebensbetrachtung Philosoph Rabin, Jitzchak Geisteswissenschaft Faschismus G-8-Gipfel Haßelbach, Ingo Heinrich IV Humboldt, Wilhelm von Innenpolitik <Deutschland> Internationale Politik Putsch Hobbes, Thomas Sohn Tagore, Rabindranath Frankfurter Schule Pythagoras Adorno, Theodor W. Diderot, Denis Geschichte (Philosophie) Heidegger, Martin Herodot Horkheimer, Max Jaspers, Karl Kant, Immanuel Kierkegaard, Sören Nietzsche, Friedrich Platon Seneca Sokrates Wittgenstein, Ludwig Sozialdemokratische Partei Deutschland <Deutschland> Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Christlich Demokratische Union <Deutschland>

Interessenkreis: Familie politische Probleme

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Mai

Maier, Andreas:
¬Die¬ Familie / Andreas Maier. - 1. Aufl. - Berlin : Suhrkamp-Verl., 2019. - 166 S.
ISBN 978-3-518-42862-7 20,00 €

Zugangsnummer: 0042514001 - Barcode: 00415415
r - Roman für Erwachsene