Knecht, Doris
weg Roman
Roman für Erwachsene

Familiendesaster: Doris Knechts Roman über eine Tochtersuche in Fernost.
Man fragt sich, warum "weg" ein so merkwürdig berührendes Buch ist. Doris Knecht hat über einen Fall von Psychose geschrieben, die durch Drogenkonsum hervorgerufen wurde. Dabei geraten die neuronalen Netzwerke plötzlich aus der Ordnung und produzieren eine zweite Welt, in der sich Wahrnehmung, Emotionalität, Kognitionen, Selbstbild und soziale Interaktion des Betroffenen komplett verändern. Doch die Autorin erzählt nicht aus dieser Sicht. Ihre Hauptfiguren sind die Eltern, die sich auf die Suche nach ihrer in Vietnam und Kambodscha verschollenen kranken Tochter Charlotte begeben. Beide sind getrennt voneinander, Georg führt einen Landgasthof in Österreich, Heidi lebt in einer hessischen Kleinbürgeridylle. Die Suche führt beide an die Grenzen ihrer elterlichen Verantwortung und Fürsorgepflicht, zwischendurch werden Bruchstücke aus Charlottes Leben zusammengetragen. Die sozialen Medien spielen mit und die Angst vor Fremdem. Vielleicht ist es aber auch der eigenwillige, fast beschwörende Sound der Sprache, mit der Doris Knecht von einem Familiendesaster erzählt. Zu empfehlen, aber kein leichter Tobak.

Zwei, die nichts miteinander zu tun haben, auf einer Reise mit unbekanntem Ziel: Eine Frau und ein Mann, die sich kaum kennen und nicht besonders mögen, zwei Verschiedene, die ganz woanders und ganz unterschiedlich leben. Dieser Mann und diese Frau müssen sich gemeinsam auf die Suche machen, nach dem einzigen, was sie im Leben gemeinsam haben: eine Tochter. Schon erwachsen, aber mit psychischen Probleme. Und plötzlich verschwunden.
Heidi verlässt ihr Kleinbürgerparadies bei Frankfurt, Georg seinen österreichischen Landgasthof, wo sie mit ihren neuen Familien leben. Im Flugzeug, auf Booten und auf Mopeds reisen sie durch Vietnam und Kambodscha den Hinweisen auf ihre Tochter hinterher. Die Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellen, stecken auch in ihnen selbst, in ihrer Vergangenheit, in der Unfähigkeit, sich der Gegenwart zu stellen.
Doris Knecht erzählt von Entscheidungen, deren Gewicht nie geringer wird, vom Festhalten und Loslassen, vom Erwachsenwerden und davon, wie man über sich selbst hinauswächst; ein bisschen wenigstens. Ein spannender Roman im kraftvollen Knecht-Sound, der zwei fast fremde Menschen auf eine gemeinsame Mission schickt, mit unsicherem Ausgang.
Romane/Erzählungen, Eltern-Kind-Beziehung


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Weiterführende Informationen


Personen: Knecht, Doris

Standort: Hauptstelle

Schlagwörter: Familie Elternsuche Depression Krankheit Asien Psychische Krankheit Psychologie Kind Tochter Eltern-Kind-Beziehung Lebensabschnitt (Elternschaft) Gedächtnisverlust Behinderung (geistig) Kambodscha Vietnam Psychotherapie Krieg <Vietnam> Kind-Eltern-Beziehung Mutter-Kind-Beziehung Vater-Kind-Beziehung Verwandtschaftsbeziehung Schizophrenie Mutter-Tochter-Beziehung Vater-Tochter-Beziehung Saigon

Interessenkreis: Familie soziale Probleme Besondere Schicksale besondere literarische Sprache oder Form

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Knecht, Doris:
weg : Roman / Doris Knecht. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2019. - 300 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7371-0038-0 fest geb. : 22,00

Zugangsnummer: 0037753001 - Barcode: 00371124
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