Abi geschafft – Leben, wir kommen. Gerade haben Sanni und ihre Clique das letzte Schuljahr mehr oder weniger erfolgreich beendet. Jetzt wollen sie den Sommer genießen. Am See faul in der Sonne liegen. Um die Häuser ziehen. Wilde Partys feiern. Nächtelang Computerspiele zocken. „C’est la fucking vie“ fängt das Lebensgefühl junger Erwachsener überzeugend ein. Im Mittelpunkt steht Ich-Erzählerin Sanni, die lebt, als gäbe es kein Morgen. 17 Jahre jung, lebenshungrig, wild und spontan. Liebe? Beziehung? Bloß nicht! Hier ein heißer Flirt, da ein One-Night-Stand, mehr will sie nicht. Ganz anders Niko, ihr bester Freund seit Kindheitstagen: klug, verantwortungsbewusst und zielstrebig setzt er alles daran, „einen Platz auf der Erde zu finden, mit allem was dazugehört. Studium, Liebe, Familie“ – und scheitert immer wieder. Sieben Freundinnen in drei Jahren sagt alles. Woran Sanni nicht ganz unschuldig ist. In nur zwölf Tagen hat Michaela Kastel „C’est la fucking vie“ heruntergeschrieben. Das Tempo, das die Wiener Autorin beim Schreiben an den Tag gelegt hat, ist beim Lesen zu spüren: Ihr All-Age-Roman ist intensiv wie exzessiv, reißt mit und überzeugt mit authentischen Dialogen und (Haupt-)Figuren. Nach einer wilden Party-Nacht passiert es dann: Sanni und Niko haben Sex auf dem Tankstellen-WC. Danach heißt es für Niko ganz oder gar nicht. Sanni muss sich entscheiden: Niko verlieren oder sich zum ersten Mal auf eine Beziehung einlassen. Womit der Roman erst richtig Fahrt aufnimmt, denn im zweiten Teil konzentriert sich alles auf das verzweifelte Ringen der beiden, als Paar zu funktionieren. Sannis langgehegter Traum, nach dem Abi mit Niko durch Australien zu reisen, rückt mehr und mehr in den Hintergrund. „C’est la fucking vie“ macht deutlich, dass Liebe, Vertrautheit und Nähe nicht ausreichen, um eine glückliche Beziehung zu führen. Verständnis und Offenheit, vor allem aber ähnliche Lebensentwürfe und der richtige Zeitpunkt gehören genauso dazu. Und: dass alles nichts bringt, wenn man dabei nicht man selbst sein kann.

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Personen: Kastel, Michaela