Ein Buch über die mehr als fragwürdige Form der Streitschlichtung durch das Duell anhand gescheiterter Liebesbeziehungen. Es ist eine traurige Tatsache, dass Beziehungsprobleme nicht selten mit Gewalt gelöst werden. Opfer sind überwiegend Frauen, welche der verletzten Eitelkeit und den Rachegefühlen ihrer Partner ausgeliefert sind. In Rayk Wielands Buch »Beleidigung dritten Grades« ist das anders. Auch da stehen Beziehungsprobleme, die zu einem Akt der Gewalt führen, im Mittelpunkt. Dieser Akt wird aber nach klar festgelegten Kriterien vollzogen. Mit anderen Worten: Ein Mann fühlt sich beleidigt, weil ihm ein anderer die Frau (vermeintlich) ausgespannt hat und fordert diesen zum Duell. Rayk Wieland erzählt parallel zwei Geschichten, in denen Ursache für und Ausgang des Duells identisch sind. Das ganze Gepräge, die Lebenswelten der Hauptfiguren und das soziale Setting unterscheiden sich grundlegend. Wie viel Fiktion und wie viel Realität den geschilderten Fällen zugrunde liegt, ist nicht immer nachvollziehbar. Das Buch regt zum Nachdenken über Problemlösung durch Waffengewalt an. Viele Passagen sind aber so gestaltet, dass sie ein Abschweifen der Gedanken regelrecht herausfordern.
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